Einbau in Ludwigsburg

Mit Echtzeitdaten aus der Niederspannung planen und entscheiden

24. Oktober 2022

Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim setzen auf IoT-Lösung von SMIGHT für mehr Transparenz.

Derzeit sind die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim dabei, ihre Netzstationen mit SMIGHT-Technologie auszustatten. Die IoT-Lösung misst abgangs- und phasenscharf und liefert Echtzeitdaten und Analysen aus dem Verteilnetz. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt sollen nun in den nächsten Monaten 100 weitere Stationen mit intelligenter Sensorik ausgestattet werden, um die Zustände im Niederspannungsnetz durch Messdaten sichtbar zu machen. 

Nach vielen Wallbox-Anträgen im letzten Jahr steigt bei Kunden der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) aktuell das Interesse an Wärmepumpen. Auch der PV-Zubau und somit die Einspeisung nehmen weiter zu. Die SWLB standen, wie viele andere Netzbetreiber auch, vor der Herausforderung, diese Variablen in der Niederspannung im Blick und damit im Griff zu behalten. Mit SMIGHT Grid2 fanden sie eine Lösung, die in wenigen Tagen implementiert war und nun als fundierte Planungs- und Entscheidungsgrundlage kontinuierlich Daten aus dem Netz liefert.

Nachdem die SWLB bereits einige mehr oder weniger aufwändige Systemtests durchgeführt hatte, starteten sie im März 2022 eine achtwöchige Pilotphase mit SMIGHT Grid2 an fünf ausgewählten Stationen. Zuerst wurden die fünf Stationen und Nutzer im Verwaltungstool angelegt, danach installierten die Monteure vor Ort Sensoren, Wandler und Gateway. Über die App wird der Sensor mit dem Backend und den dort angelegten Stationen verbunden, indem der QR Code auf Sensor abgescannt und eingelesen wird. Nach 15 Minuten im SMIGHT IQ visualisiert und verfügbar.

Die Daten sprechen lassen

Nicht nur Jürgen Blank und sein Team nutzen die Daten, um das Netz im Blick zu behalten, sondern auch die Kollegen und Kolleginnen in der Netzplanung: vor allem in Bezug auf den rückwärts gerichteten Strom über die installierten PV-Anlagen oder zeitlich begrenzte Auslastungen durch die Wallboxen und Ladesäulen. „Eine punktuelle Messung bringt da gar nichts. Mit SMIGHT Grid2 haben wir jetzt eine permanente Lösung, auf die wir uns verlassen können“, sagt Jürgen Blank, Gruppenleiter Umspannwerke und Stationstechnik. „Aktuell ist unser Netz im grünen Bereich. Damit das auch so bleibt, haben wir die nötige Transparenz geschaffen. Und wir haben eine saubere Grundlage für eine fundierte Netzplanung.“

Denn dass Theorie und Praxis nicht immer übereinstimmen, zeigt sich besonders an einer Station, die als unkritisch eingestuft wurde, aber sehr hohe Lastspitzen aufwies. Noch immer ist die genaue Ursache nicht ganz geklärt, doch fest steht: Ohne permanente Messung wäre dieses Phänomen wohl unentdeckt geblieben.

Der weitere Ausbau sieht nun vor, in den nächsten Monaten 100 Stationen mit SMIGHT Grid2 auszustatten. Weitere 100 sollen im Jahr 2024 folgen.

Die Technik dahinter

Herzstück der SMIGHT-Lösung sind die Sensoren. Sie versorgen sich über die Magnetkernwandler selbst mit Energie, benötigen nur wenig Platz. Das Gateway – die Zentraleinheit – benötigt lediglich eine 230 V Versorgung und misst einphasig die Schienenspannung. Es nimmt die Sensordaten per Mobilfunk auf und überträgt diese als 15-min-Werte an die IoT-Plattform SMIGHT IQ.

Foto: Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim beim Einbau der neuen Stationen. Quelle: SWLB